Neupositionierung von der Umsetzerin zur Beraterin - ein Erfahrungsbericht

Interview mit Online Marketing Beraterin Silke Schönweger

Umsetzen oder beraten? Als Dienstleiter:in für deine Kund:innen Designs, Websites, Podcasts, Texte… umzusetzen kann riesig Spaß machen und ein ganzes Business-Leben ausfüllen. Doch manchmal klopft die Frage an: reicht mir das? Will ich länger das umsetzen, was andere mir vorgeben? Oder kann ich meinen Blick für das große Ganze nutzen, um für meine Kund:innen noch mehr zu bewirken? Und mich und meine Fähigkeiten voll und ganz auszuleben?

Meine sehr geschätzte Kollegin und Kundin Silke Schönweger hat ihre Selbständigkeit nach nur zwei Jahren neu positioniert. Silke hat den Schritt von der Umsetzerin zur strategischen Beraterin gewagt. Sie erzählt uns, wie es dazu kam, wie sie es geschafft und was sie dabei bewegt hat. Und Sie hat einen heißen Tipp für dich, woran du merkst, dass es auch für dich Zeit für eine Neupositionierung wird. Danke Silke für diese offenen Einblicke!

Und dir jetzt viel Spaß beim Schmökern.

PS: Der Text entstand nach einem Interview, das ich mit Silke Schönweger im Oktober 2022 geführt habe. 

"Mein herz hat mich dahin gezogen"

Silke war zwei Jahre lang fast ausschließlich als Umsetzerin tätig. Zunächst mit allgemeinem Pinterest-Marketing, dann hat sie Podcaster:innen dabei unterstützt, über Pinterest ihren Podcast zu bewerben und mehr Hörer:innen zu gewinnen.

Mit dieser sehr spitzen Positionierung hatte sie sich einen ordentlichen Kundenstamm aufgebaut.

Seit gut einem Jahr liegt ihr Fokus nun auf der Beratung und Umsetzungsunterstützung fürs komplette Online-Marketing. 

Schon kurz nach der Neupositionierung hat sie ihren zweiten Podcast „ALLES IM GRIFF im Online Marketing“ an den Start gebracht. 

Und inzwischen hat ihr Gruppenprogramm „Alles im Griff“ schon zweimal Selbständige und Online – Unternehmerinnen dabei begleitet, mehr Ordnung in ihr Marketingchaos zu bringen und mit weniger Aufwand mehr Wunschkund:innen zu gewinnen.

Wie kam es zu dieseM Wunsch nach einer neuen Positionierung, Silke?

Das hat sich ganz von selbst aus meiner Arbeit ergeben – meine Arbeit hörte nicht bei der Umsetzung auf, mir sind einfach bei meiner Pinterest-Arbeit immer auch Dinge aufgefallen, die da nicht zu gehörten, aber sinnvoll und wichtig waren. 

So ist mir z.B. auf den Webseiten meiner Kundinnen aufgefallen, wenn Angebote oder Handlungsaufforderungen teilweise oder ganz fehlten. Oder es gab überhaupt keine Kundenreise. Auch waren Blogartikel oder Podcast-Episoden nicht immer sinnvoll auf der Website dargestellt. Diese Punkte sind aber alle super wichtig, wenn man seinen Basis-Content sinnvoll nutzen möchte.

Ich hab also immer mehr beraten – und hab gemerkt, dass mir das richtig Spaß macht! Zusammenhänge erkennen, Strategien austüfteln, der Blick aufs große Ganze hat mich mehr gereizt als mein kleiner, enger Pinterest-Kosmos.

Mein Herz hat mich dahin gezogen, aber mein Kopf hat gesagt: das kannst du doch jetzt nicht machen. 

Alles war auf das Alte ausgerichtet, Website, Newsletter, Werbung, Podcast, Social Media und es fing gut an zu laufen. Das alles neu zu machen wäre doch verrückt!

Du hattest also Angst davor, dich neu zu positionieren? Wovor genau?

Ich hatte total Angst, das Alte zurück zu lassen. Ich hatte tausend Fragen und keine verlässlichen Antworten!

    • Ist der Schritt aus der spitzen Positionierung in die Weite gut?
    • Ich konnte das Thema nicht zu 100% benennen.
    • Wo ich von außen gesagt hätte, werd konkreter, hab ich mich für mein neues Thema selbst extrem schwer getan.
    • Kommen dann noch genug Kunden?
    • Gehen die Umsätze zurück?
    • Kann ich das mit meinem neuen Angebot auffangen?
    • Und und und…

Aber das ging nur so lange, bis ich mich entschieden hatte. Das hat aber schon ein paar Wochen gedauert und die waren echt anstrengend (lacht).

Ich bin aber auch ein Typ: Wenn die Entscheidung einmal gefallen ist, gehe ich los, dann schaltet sich die Angst aus.

wie bist du dann rangegangen an deine Neupositionierung?

Nach außen war es eigentlich ganz klar. 

Ich hab die alten Kunden behalten und mit dem alten Thema weiter bedient. Kunden die aufhören wollten, hab ich auslaufen lassen. 

Und einige Kunden sind auch direkt mit dem neuen Thema mitgegangen – ich hatte das ja in meiner Arbeit mit denen eh schon oft so mitgemacht. Dadurch und durch das erstmal weiter auch umsetzen hatte ich durchgängig Umsätze und bin nicht auf null gefallen. Das hat mir extrem geholfen.

Ja und dann hab ich schnell alles umgestellt: Website, Blogartikel, Social Media-Profile. Und ich habe ganz viel neuen Content erstellt, denn meine eigene Strategie ist, mit Content die richtigen Kund:innen anzuziehen.

Innerlich sah das Ganze allerdings etwas anders aus…

Die Idee, das zu machen, hat wahnsinnig viel in mir ausgelöst. Ehrlich gesagt war es ein ziemlicher Selbstfindungstripp. Da kamen all die Zweifel an mir und meiner Idee hoch, die du dir vorstellen kannst.

Ich dachte natürlich, ich bin total unglaubwürdig, wenn ich das jetzt mache. 

Zwei Jahre lang hab ich Pinterest propagiert, und dann mach ich plötzlich was anderes.

Dann dieses Imposterding, das wir Frauen ja gern haben. Wer bin ich eigentlich, anderen zu sagen, was sie tun sollten?

Das ist jetzt hier stark verkürzt. Tatsächlich hat dieser Prozess mehrere Wochen gedauert und viele schlaflose Nächte im Gepäck gehabt.

Ich musste erst verstehen, dass das alles kein Verrat an meiner alten Ausrichtung und meinen alten Kund:innen ist. Es war einfach eine Weiterentwicklung, auch für mich als Person. Und das war ja auch meine Motivation für die Veränderung.

Die eigentliche Entscheidung dafür hat sehr viel in mir ausgelöst, hat ganz viel Energie frei gesetzt. Aber ich brauchte tatsächlich jemanden der zu mir sagt: Was willst du denn eigentlich? Hast du das Gefühl, dass du von irgendwem die Erlaubnis brauchst, diese Entscheidung zu treffen?

Erst dann konnte ich mir erlauben, loszugehen. Erst dann hab ich entschieden: Jetzt probier ich mal, wo die Reise hin geht.

Und das ist ja auch oft ein eigenartiges Phänomen: Während ich bei meinen Kundinnen ganz klar sehe, was ihre nächsten strategischen Schritte sein könnten oder sollten, ist mir das bei mir selbst sehr schwer gefallen. 

Deswegen eben auch die Entscheidungshilfe von außen. Der objektive Blick, wo ich natürlich nicht objektiv sein kann.

Was haben denn deine Kund:innen zu deiner Veränderung gesagt?

Ich hatte immer schon extrem tolle Kund:innen und es gab überhaupt keine Vorwürfe oder komischen Bemerkungen. Man malt sich ja bei sowas immer aus, dass die Leute einem einen ordentlichen Vogel zeigen und das hätte mich natürlich in der Phase verunsichert. 

Einige meiner „alten“ Kundinnen sind mit meinem neuen Thema mitgegangen.

Zwei von ihnen berate ich jetzt und für eine andere schreibe ich Blogartikel und Newsletter – also ein bißchen Umsetzung, aber anders als vorher. Das macht mir aber Spaß und erweitert meinen Horizont noch mal. #Weiterentwicklung

Ich bin sehr dankbar, dass meine damaligen Kundinnen mich so unterstützt haben. Aber ich hätte es auch ohne auf jeden Fall durchgezogen. Ab dem Moment der Entscheidung gab es kein Zurück mehr.

Wie geht es dir jetzt damit? Was war ein Gewinn?

Mir fällt mit meinem neuen Beratungsansatz ganz ganz vieles viel leichter – Newsletter, Blogartikel, Podcast Episoden zum Beispiel. Ich hab mich damals von Pinterest innerlich immer weiter entfernt und es ist mir immer schwerer gefallen, darüber zu sprechen.

 

Mir liegt das was ich jetzt mache, einfach viel mehr, auch wenn es nicht mehr so spitz ist.

Außerdem habe ich nicht mehr das Gefühl, einen Erfolg garantieren zu müssen. Als Done-for-you-Dienstleisterin hatte ich immer den unterbewussten Druck, zu liefern. Aber ich hatte keinen Einfluss auf die Firmenpolitik und den Algorithmus von Pinterest.

Ich kann jetzt leichter versprechen, was meine Kund:innen erreichen können. Der einzige Unsicherheitsfaktor jetzt ist der Kunde – aber dem kann ich besser in den Hintern treten, als einer Plattform. 

Und ich tue alles, um die Menschen möglichst gut zu beraten, aber für die Umsetzung sind sie verantwortlich. Dabei begleite ich sie mit all meinen Impulsen, Methoden und meinem persönlichen Beistand.

Die Angebotskreation fällt mir noch etwas schwer, es ist viel komplexer und komplizierter, auch zu launchen. Das Verkaufen einer konkreten Dienstleistung war leichter. Das, wofür die Kund:innen bezahlen, war klarer aufzeigbar.

Dennoch: Ich hab super viel gelernt in den letzten Monaten. Die Arbeit jetzt macht mir einfach extrem viel Spaß.

Gab es auch Verluste durch deine Neue Positionierung?

Mein schlimmster Verlust war mein Logo – ich war so glücklich damit, aber es passt einfach jetzt nicht mehr. Dem habe ich lange hinterher geweint, bis ich mich nun entschieden habe, es einfach für die Bewerbung meiner Podcast-Episoden zu nutzen – schließlich stellt das Logo ja ein Mikrofon dar.

Und vielleicht wird das neue „richtige“ Logo noch schöner – aber noch möchte ich erstmal ankommen in meinem neuen, größeren Universum.

Google fand meine neue Ausrichtung leider nicht so toll. Ich musste bei null anfangen. 

Aber ich hab das als Challenge betrachtet – und inzwischen werde ich viel öfter auf meinen Content angesprochen als früher.

Wem würdest du so eine Neupositionierung empfehlen?

Done-for-you oder auch sehr begrenzt in einem Marketingbereich tätig sein kann sehr einschränken. Meine sehr spitz positionierte Pinterest-Arbeit hatte eine gläserne Decke für mich. 

Ich hab mich immer dann wohl gefühlt, wenn es über das reine Umsetzen hinaus ging. Ich hatte so viele Ideen und Verbesserungsvorschläge. Und ich hatte oft das Gefühl, die eigentliche Arbeit begrenzt mich.

Sobald man länger als 2 Wochen darüber nachdenkt, dass man an seiner Positionierung was verändern möchte, sollte man sich Hilfe holen.

Dann sollte man genauer hin horchen. Und sich gern auch Unterstützung holen, diese Entscheidung zu treffen. Ich fand es für mich unmöglich, das allein zu entscheiden.

Worauf sollte man deiner Erfahrung nach achten?

Wie man das macht, ist, glaube ich, sehr individuell. Deshalb würde ich tatsächlich jedem und jeder empfehlen, sich professionelle Begleitung für die Entscheidung und die Neuausrichtung zu suchen.

Ich persönlich bin ein großer Freund von cut und neu anfangen. Und so habe ich es ja auch gemacht – neue Website komplett umgebaut, neuer Podcast, neue Inhalte, neues Angebot.

Mich hat damals eine Kundin angesprochen: „Ja machst du dann überhaupt mein Pinterest Marketing noch?“ Das war einerseits sehr süß und hat mich andererseits darin bestärkt, dass eine klare und offene Kommunikation in alle Richtungen in dieser Zeit wahnsinnig wichtig ist. 

Ich war immer ehrlich und hab meine Kontakte und Kund:innen mitgenommen in meiner Veränderung.

Ich bin mir aber auch sicher, dass ich mich ohne Hilfe, ohne einen Blick von außen ewig im Kreis gedreht hätte. 

Wie fange ich jetzt wieder an, Blogartikel zu schreiben? Ich weiß ja noch gar nicht so genau, wohin es jetzt geht. Wie mache ich weiter ohne schon an meinem neuen Platz angekommen zu sein?

Komplett einigeln und dich mit deinen Problemen um dich selber drehen bringt dich nicht weiter. Das habe ich zum Glück sehr schnell begriffen. Neben dem ehrlichen und offenen Kommunizieren war das die wichtigste Entscheidung in dem ganzen Prozess.

Man muss aber auch keinen harten Cut machen, so wie ich. Es geht auch, sich schrittweise zu verändern, denke ich. Ein neues Angebot reinzunehmen und auszuprobieren, wie die Leute darauf reagieren, Content langsam in die neue Richtung zu entwickeln. Ich kann mir vorstellen, dass das auch ein Weg ist.

Wichtig ist, dass du die Leute, die dich kennen und dir folgen in dem Prozess mitnimmst – hier liegt die größte Chance. Es nicht zu machen ist ein großes Risiko. Es wird schwer, dann wieder rein zu kommen.

Silkes Fazit zu ihrer Neupositionierung: Die Beratung gibt mir die Möglichkeit, weiter zu wachsen. Ohne dass ich noch mal komplett alles verändern muss.

Für Silke war der Schritt von der Umsetzerin zur Beraterin genau richtig. Sie hat gespürt, dass es an der Zeit war, ihre Positionierung zu verändern. Sie wollte sich entwickeln und ihre enge Nische verlassen.

Ihre drei wichtigsten Learnings aus diesem Prozess sind die:

  1. Folge deiner Leidenschaft: Wenn dein Herz dir sagt, da will ich hin – und alle rationalen Argumente schlagen Alarm – folge deinem inneren Rufen. Es wird dich sowieso nicht in Ruhe lassen.
  2. Lass deine Menschen an deiner Reise teilhaben: Kund:innen, Kontakte – auch Familie und Freunde – sollten mitverfolgen können, was bei dir passiert. Du bleibst einfach glaubwürdig und vielleicht gehen einige deiner aktuellen Kund:innen ja mit. Außerdem kommt so manchmal auch Unterstützung aus einer unerwarteten Richtung.
  3. Erlaube dir professionelle Hilfe: Bevor du dich ewig um dich selbst drehst oder in mehrere Richtungen gleichzeitig los rennst – lass dir helfen. Ein geschulter Blick von außen und eine Person, die dir hilft, deine Gedanken und Ideen zu sortieren, ist in so einem Prozess Gold wert. Und hilft dir auch, das Neue schneller an den Start zu bringen und damit Umsatz zu machen.
Referenz Silke Schönweger

Silke Schönweger ist Expertin für effizientes Online-Marketing, das Spaß macht

Sie hat den Blick für jedes Zahnrad im großen Online-Marketing-Getriebe und darauf, wie alles möglichst reibungslos ineinander greift. So wird online Marketing für ihre Kund:innen zu einer gut geölten und leicht zu bedienenden Maschine für neue Kontakte und Kund:innen.

Ihr Website: silkeschoenweger.com

Ihr Podcast: Alles im Griff im Online Marketing

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Eve Hoyer Positionierungs-Expertin

Nach Jahren als Angestellte in Vertrieb und Marketing, berate ich seit 2017 Unternehmen und Selbständige dabei, sich auf ihren Märkten zu behaupten. Ich glaube an echte Kommunikation, persönliche Weiterentwicklung und daran, dass Glück und Zufriedenheit nur in uns selbst zu finden sind. Ich liebe meine Familie, meinen Hund und Eis – zu jeder Jahreszeit.

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