(Selbst)Marketing als selbständige Scannerpersönlichkeit ist eine echte und andauernde Challenge. Deine vielen Begabungen und tausend Ideen mögen dazu beigetragen haben, dass du dir nie Sorgen machen musstest, einen Job zu finden. Wenn es nun aber heißt, dich und dein selbständiges Business zu vermarkten, sind deine 100 Talente und 1000 Interessen tatsächlich deine größte Hürde.
In diesem Artikel zeige ich dir, warum deine vielbegabte Scannerpersönlichkeit deinem erfolgreichen (Selbst)Marketing Steine in den Weg legt, welche das sind und wie du dich und dein Business trotzdem aus der breiten Masse heraushebst.
„Das ist doch die, mit dem …!“ oder „Die macht doch so …!“ – wäre es nicht großartig, wenn Menschen, die dich gar nicht persönlich kennen, genau wüssten, wofür du mit deinem Business stehst? Wenn du und dein Angebot die erste Adresse wären für dein Thema?
Dein Marketing soll dich sichtbar machen. Du willst gefunden, gesehen und erkannt werden, willst den Leuten als erster Gedanke in den Kopf schießen, wenn sie an deine Leistung denken.
Sichtbar werden, aus der breiten Masse herausstechen kannst du aber nur, wenn du dich von anderen unterscheidest. Im Marketingdeutsch heißt das USP – Unique Selling Proposition oder Unique Selling Point.
Hier geht es also um Einzigartigkeit – deine Einzigartigkeit als vielseitige Selbständige, als selbständige Scannerpersönlichkeit.
Und das ist nicht nur die Leistung, die du anbietest, sondern auch, wofür du stehst und vor allem welchen klar erkennbaren Vorteil dein:e Kund:in durch die Zusammenarbeit mit dir hat.
Umso mehr deiner vielen Fähigkeiten du in deinem Marketing in den Ring wirfst, umso verwirrender wird deine Angebot in Richtung Kund:in. Denn die suchen nicht nach deinen Fähigkeiten, die wollen eine Lösung für ihr Problem finden.
Wenn du nun versuchst, den riesigen Strauss an Fähigkeiten zu verkaufen, die du dir als Scannerpersönlichkeit angeeignet hast, verlangst du von deinen Kund:innen, sich doch bitte das rauszusuchen, was für sie gerade passt.
Ich weiß, du ahnst es: das macht niemand! Und irgendwie ist das ja auch logisch, wenn du mal darüber nachdenkst, wie du nach etwas suchst, dass du kaufen möchtest. Konkret. Orientiert an deinem konkreten Problem, oder der Lösung, die dir dafür vorschwebt.
Kunden kaufen nicht das beste, sondern ein gutes Angebot, dessen Nutzen sie leicht verstehen.
Klares JEIN.
Eins sollte dir klar sein: Falls du doch versuchen willst, deine Vielseitigkeit als USP zu verkaufen (ich habe das mehrere Jahre selbst so betrieben), musst du vor allem eins: akquirieren! Denn du brauchst das persönliche Gespräch mit den potenziellen Kund:innen, um situativ auf deren Bedürfnisse einzugehen.
Bekommst du das, bist du wahrscheinlich sehr überzeugend, denn du bist richtig gut! Aber der Aufwand ist irre groß und du bist immer davon abhängig, erstmal den Fuß in die Tür zu bekommen.
Damit wären wir wieder bei der Frage: Wonach suchen Kund:innen, vor allem online? Nach jemanden, mit vielen Talenten und Fähigkeiten? Eher nicht, oder?
Die Lösung, die du anbietest ist der Haken, mit dem du deine Interessent:innen und späteren Kund:innen an Land ziehst. Und die sollte so konkret wie möglich sein!
Erst dann – und das ist der JA Teil der Antwort:-), kannst du deine vielen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen. Und dann sind sie auch ein echter Vorteil für deine Kund:innen. Anziehen wirst du sie damit leider nicht.
Übrigens: Du kannst natürlich mehrere konkrete Lösungen anbieten, wenn du genug Zeit hast, dich um deren Vermarktung zu kümmern. An Ideen mangelt es sicher nicht!
Was du kannst, kann sicher ganz vielen Menschen weiterhelfen.
Und weil du es total spannend findest, immer wieder neue Kontakte zu knüpfen, hast du deine Zielgruppe bewusst nicht zugespitzt. Schließlich hast du so auch die Chance, mehr zu verkaufen, weil du dich an viel mehr potenzielle Kunden richtest.
Wer weiß schon, ob die sich alle leisten können und wollen, was du anbietest.
Denkst du auch so? Ich konnte diesen Gedanken lange nicht abschütteln, obwohl ich es besser wusste!
Überleg mal, du reagierst sicher sofort, wenn dich jemand bei deinem Namen ruft. Von einem allgemeinen „Hallo“ lässt du dich dagegen wahrscheinlich nicht so leicht einfangen.
So lange du also nicht den Namen deine*r potenziellen Kund*in kennst, solltest du zumindest sehr genau wissen, wo ihr der Schuh drückt und wie er darüber spricht. So erhöhst du die Chance deutlich, dass sie/ er sich angesprochen fühlt.
Selbst wenn du dich auf eine sehr spezifische Zielgruppe konzentrierst, kannst du genug potenzielle Kunden finden.
Denn wenn sich von der kleineren Masse an Menschen mehr von dir angezogen fühlen, kannst du am Ende mehr tatsächliche Kunden haben als vorher.
Und vergiss nicht: um den Kern deiner Kunden herum werden sich weitere Kunden für dich entscheiden, deren Ton du nur zum Teil triffst. Weil du klar bist und sie dich einordnen können.
Wenn du weiterhin versuchen willst, den kleinsten gemeinsamen Nenner deiner vielen Zielkunden zu finden und ein verschwommenes, allgemeines „Hallo“ absendest, musst du ganz doll die Daumen drücken, damit durchzudringen.
Aber wäre es nicht schön, wenn deine E-Mail-Empfänger tatsächlich auf deine mit Fleiß und Herzblut erstellen Mails reagieren? Oder in Social Media eine echte, interaktive Community um dich herum wächst?
Dann solltest du dich auf eine kleine Zielgruppe konzentrieren, die du in allen Einzelheiten kennst. Ideal ist es, du kannst deine Zielkund:innen als eine Persona (2 max 3 – mehr kann ich dir nicht empfehlen!) beschreiben.
Damit versetzt du dich in die Lage, Angebote und Botschaften zu entwickeln, die so genau deren Nerv treffen, dass sie davon tatsächlich angezogen werden. Weil sie sich zutiefst von dir verstanden fühlen.
Ich höre es immer wieder: „Niemand glaubt mir, dass ich das wirklich alles kann. Ich muss mich immer erst ewig erklären und beweisen, bis es tatsächlich ankommt.“
Kennst du das? Kommst du mit Menschen ins Gespräch, kannst du mit deinem breiten Wissen und deiner unbändigen Neugier wahrscheinlich locker eine Stunde unterhalten, informieren, aufrütteln.
Du hinterlässt schon Eindruck, als interessante:r Gesprächspartner:in. Wenn du dich als Gesellschafter:in verdingst, macht das total Sinn.
Bist du aber in einer anderen Branche unterwegs, hast du gerade eine gute Chance vertan.
Die Zeit von Universalgenies wie Leonardo Da Vinci und Goethe ist vorbei, leider.
Selbst, wenn du in wirklich vielen Bereichen viel mehr weißt und kannst als der Durchschnitt, wird dir das kaum jemand abkaufen. In unserer komplexen, spezialisierten Welt sind spezialisierte Expert:innen einfach überzeugender.
Du kannst nicht Expert:in für alles sein, das ist leider die gängige Meinung. Eine spezifische Expertise zu zeigen, gibt deinen potenziellen Kund:innen deshalb ein Gefühl von Sicherheit, bei dir die Hilfe zu bekommen, die sie sich wüschen.
Und frag dich mal, ob es dir als Kund:in nicht vielleicht genauso geht…
Du kannst natürlich ganz viel Zeit, Aufwand und Marketingbudget investieren, um die Welt davon zu überzeugen, dass du tatsächlich ALLES besser kannst als andere.
Klingt anstrengend, teuer und irgendwie unbefriedigend, oder?
Aber was wäre, wenn du erstmal mit einem oder zwei Themen in deinem Marketing losgehst und dir damit einen Namen machst? Als echte:r Expert:in, an der niemand vorbei kommt, die zu deinem Thema Rat oder Information sucht?
Du sprichst nur nicht offensiv darüber.
Lenke dein Business und deine Marketing-Energie auf ein oder zwei Themen, in denen du ganz besonders gut bist, die dir ganz besonders viel Spaß machen. Leg dich zumindest für dein Marketing fest, dann bringst du auch endlich die PS auf die Straße, die in dir schlummern.
Und es ist nur Marketing! Es wird nicht dein Leben dirigieren:-)
Stell dir vor, du hast ein Seminar gebucht und zu Beginn sollen sich alle Teilnehmer gegenseitig vorstellen. Zwei Minuten für jeden.
Nutzt du die Chance, gleich zu zeigen, wofür du in der Business-Welt stehst? Oder versteckst du dich lieber hinter privaten Infos und Fragen zu den anderen?
Am Schluss bleibt keine Zeit mehr für dein Statement, aber das hätte eh viel länger als 2 Minuten gedauert?
Niemand hat Zeit, dir lange zuzuhören, du musst also schnell zum Punkt kommen.
Auf deiner Website, in deinen Mails, beim persönlichen Kennenlernen – Menschen, die auf dich stoßen, müssen auf den ersten Blick erkennen, was du anbietest. Denn du musst dir ihre Aufmerksamkeit mit tausenden von Informationen und Botschaften teilen, die täglich auf sie einprasseln.
Sorry, aber du wirst nicht die Zeit bekommen, deinen Gesprächspartner davon zu überzeugen.
Dreh den Spieß doch mal um und überlege selbst: wie viel Zeit gibst du zum Beispiel einer Website, dir ihren Nutzen für dein Problem klar zu machen?
Es sind nur Sekunden, jede Wette!
Du hast jetzt die Wahl: du kannst erstmal ausholen, argumentieren und zum eigentlichen Kern deines Tuns hinführen.
Ich hoffe sehr für dich, dass dein*e Interessent*in ausreichend Zeit und Geduld mitgebracht hat.
Sicher sortierst du auch hier wieder Menschen aus – das sind dann solche, die sich für dein Angebot überhaupt nicht interessieren.
Na und? Du willst deine Zeit und dein Geld doch nicht mit Aktionen und langen Gesprächen verschwenden, die dich und dein Business überhaupt nicht weiter bringen, oder?
Dein Marketing braucht klare Kante, um für dich zu funktionieren. Mit deinen vielen Talenten hast du es da schwerer als jemand, der mit nur einem Thema unterwegs ist.
Die gute Nachricht ist – auch du kannst es schaffen, wenn du:
All das ist übrigens Teil deiner Positionierung – wenn die sitzt, fallen dir die Kunden zwar noch nicht ganz direkt in den Schoß, aber dein Marketing und du ihr habt die besten Voraussetzungen dafür, dauerhaft an Anziehungskraft zuzulegen.
Nach Jahren als Angestellte in Vertrieb und Marketing – und bekennende Vielinteressierte – begleite ich seit 2017 Unternehmen und Selbständige dabei, sich auf ihren Märkten zu behaupten.
Ich glaube an echte Kommunikation, persönliche Weiterentwicklung und daran, dass Glück und Zufriedenheit nur in uns selbst zu finden sind.
Ich liebe meine Familie, meinen Hund und Eis – zu jeder Jahreszeit.
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