Wie Du es schaffst, einen runden Blogartikel zu schreiben, ohne vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen

Gastartikel von Human SEO Spezialistin Jane von Klee

Du weißt: Ein Blog ist ein machtvoller Marketingkanal. Er sorgt dafür, dass Du bei Google gefunden wirst, stärkt Deinen Expertenstatus und baut bei Kund:innen Vertrauen auf. Das ist Dir gefühlt Drölftausend Mal gepredigt worden und Du möchtest auch wirklich gern Blogartikel schreiben. Nur …

  • Oft fängst Du einen Text an, schreibst erstmal drauflos und merkst nach ein paar Absätzen, dass Du Dich verrannt hast und nicht weißt, wie Du den Artikel zu einem runden Ende bringen sollst
  • Du steckst mitten im Artikel fest und weißt nicht, wie Du weitermachen sollst
  • Du kommst beim Schreiben vom Hundertsten ins Tausendste, ein Gedanke führt immer zu zehn anderen und Du bist total unsicher, was Du wirklich erwähnen darfst/kannst/musst und was nicht
  • Du traust Dich nicht, Deinen Artikel zu veröffentlichen, weil er Dir nicht rund scheint

Trifft mindestens einer dieser Punkte auf Dich zu? Dann schreibe ich diesen Blogartikel gerade für Dich. 

In den nächsten Absätzen erkläre ich Dir, was meiner Erfahrung nach die Gründe dafür sind, dass Du Dich beim Bloggen verfranst – und was Du tun kannst, um künftig klar umrissene, gut strukturierte Artikel zu schreiben, die Deine Kund:innen gerne lesen.

Bereit? Dann … Status GO!

Die häufigsten Gründe fürs Verzetteln beim Bloggen

Wenn Du den Eindruck hast, beim Bloggen vom Hölzchen zum Stöckchen zu kommen und immer entweder zu viel oder zu wenig gesagt zu haben, liegt das möglicherweise an einem oder mehreren von drei Gründen.

1. Kein klarer Plan

Ich beobachte häufig, dass Selbstständige vor allem aus einem Grund bloggen: Es ist gut für SEO. Also recherchieren sie Keywords und versuchen, Artikel darauf zu optimieren. Das Ziel: Sichtbar werden.

Das ist auch grundsätzlich nicht verkehrt. Das Problem ist nur: Du brauchst ein klares inhaltliches Ziel, wenn Du einen Text schreibst. Du solltest also schon vor dem Losschreiben wissen, was Du genau aussagen möchtest, was die Quintessenz Deines Textes ist. 

“Ich möchte bei Google gefunden werden” ist zwar auch ein klares Ziel – aber kein inhaltliches. Wenn Du ausschließlich aus diesem externen Antrieb heraus schreibst, ist die Gefahr sehr groß, dass Du Dich in Deinem Text verrennst. 

Wir können das mal bildlich machen: Stell Dir vor, Du willst eine Hängematte aufhängen. Du brauchst dazu zwei Bäume, an denen Du sie festknoten kannst. Wenn Du nur einen Baum hast, liegt ein Ende auf der Erde und beim kleinsten Windhauch verknoten sich die Schnüre.

So ist es beim Bloggen auch. Du brauchst einen Startpunkt (zum Beispiel ein Problem oder eine Frage, die Du bei Deinen Kund:innen bemerkt hast) und ein Ziel (einen Aha-Moment oder ein konkretes Ergebnis, mit dem Leser:innen rausgehen sollen). Erst dann kannst Du einen roten Faden aufspannen.

2. Perfektionismus

Der gute alte Perfektionismus. Ich glaube, wir kennen ihn fast alle. 

Ist das gut genug? Versteht man, was ich sagen will? Sollte ich diesen Fachbegriff hier vielleicht noch erklären? Kann ich voraussetzen, dass meine Leser:innen schon wissen, dass …? Oder muss ich da vielleicht noch eine extra Anleitung zu einsetzen? Ist der Artikel lang genug? Oder sogar schon zu lang?

Fragen wie diese kannst Du Dir echt endlos stellen. Sie nehmen kein Ende, wenn Du einmal anfängst.

Aber ich sage Dir jetzt was:

Perfekt wird’s sowieso nicht. 

Egal, wie lange Du an Deinem Artikel sitzt und egal, wie viel Du hin und her überlegst.

Denn erstens sind Deine Leser:innen alle anders. Manche haben Vorerfahrungen, andere nicht. Manche mögen es ausführlich, andere wollen es so kurz wie möglich. Ihre Ansprüche sind unterschiedlich und schon allein deshalb ist Perfektion immer eine Frage der Perspektive.

Zweitens bedeutet Perfektion ja im Volksmund, dass etwas sehr, sehr gut ist. So gut, dass es nichts mehr zu verbessern gibt. 

So. Und was brauchen wir alle, um etwas sehr, sehr gut zu machen?

Richtung: Übung! 

Ich weiß, das ist jetzt total abgedroschen, aber: Es ist noch kein:e Meister:in vom Himmel gefallen. Du wirst besser im Bloggen, indem Du bloggst. Es gibt keine Abkürzung.

Und wenn Du in drei Jahren merkst, dass Du den Artikel von heute mittlerweile besser hinbekommen würdest, kannst Du ihn ja einfach überarbeiten. Das ist das Schöne am Internet: Nichts ist für immer.

3. Angst vor Ablehnung

Die Angst vor Ablehnung hängt häufig mit dem Perfektionismus zusammen. Was sollen die anderen denken? Was, wenn jemand meinen Artikel nicht mag? Was, wenn jemand nicht versteht, was ich meine?

Wie eben schon erwähnt, wirst Du es sowieso nie allen recht machen können, weil verschiedene Leser:innen auch verschiedene Wünsche und Ansprüche haben. 

Und ja, es kann sein, dass jemand Deinen Artikel nicht hilfreich findet. Aber weißt Du was? Sehr wahrscheinlich ist diese Person erwachsen und kann einfach weiterklicken, wenn ihr etwas nicht gefällt.

Die meisten Leser:innen werden interessiert verfolgen, was Du zu sagen hast. Für einige wird vielleicht genau Dein Artikel der sein, bei dem sie das Thema endlich verstehen oder mit dem sie wirklich in die Umsetzung kommen. 

Konzentrier Dich nicht auf die, die möglicherweise, eventuell, vielleicht nicht mögen könnten, was Du da machst und wie Du es tust. Konzentrier Dich auf die, für die Deine Tipps hilfreich sind und die sich über Deinen Input freuen!

Vergiss nicht: Im Internet ist nichts für immer:-)

5 Tipps, um Blogartikel wirklich fertig zu schreiben

Ich kann Dir nun sagen: “Hör auf mit dem Perfektionismus!” und: “Hab keine Angst davor, was die anderen denken!”. Aber ich glaube, wir wissen beide, dass es so einfach nicht ist. Die eigenen mentalen Hürden wahrzunehmen und Stein für Stein abzubauen, braucht Zeit.

Ich habe aber auch ein paar Tipps für Dich, mit denen Du jetzt sofort starten kannst. Sie werden Dir helfen, einen roten Faden für Deine Blogartikel zu finden, Dich nicht mehr zu verzetteln und zum Schluss einen runden Text veröffentlichen zu können.

1. Ziel des Textes schon vor dem Schreiben festlegen

Bevor Du auch nur ein einziges Wort schreibst, solltest Du Dir überlegen, wo Du mit Deinem Blogartikel hin willst. Was ist die Kernaussage? Was sollen Leser:innen zum Schluss mitnehmen?

Mögliche Ziele für Blogartikel sind unter anderem:

  • Eine Frage beantworten
  • Zu etwas befähigen (zum Beispiel durch eine Anleitung)
  • Inspirieren
  • Motivieren
  • Informieren (zum Beispiel über eine Neuerung in Deiner Branche)
  • Zum Austausch über ein Thema einladen

Beispiel: Was will ich mit diesem Artikel hier erreichen? Dass Du künftig mehr Blogartikel veröffentlichen kannst. Ich möchte, dass Du erkennst, woran es liegen kann, dass Du Dich manchmal verzettelst und Dir Erste-Hilfe-Tipps mitgeben, die Du sofort ausprobieren kannst.

2. Struktur des Artikels vor dem Schreiben definieren

Wenn Du das Ziel deines Blogbeitrags klar hast, kannst Du überlegen, wie Du Leser:innen dorthin führst. Was müssen sie wissen, verstehen oder können, damit sie am Ziel ankommen? Welche Fragen haben sie möglicherweise selbst zu dem Thema?

An dieser Stelle kann es helfen, eine Keyword-Recherche zu machen (Anm: dieser Link führt dich auf Janes Seite und ihren Blogartikel zu diesem Thema). Sie verrät Dir, was Deine Kund:innen bei Google eintippen – und somit auch, welche Teilbereiche Deines Themas sie besonders beschäftigen.

Schreib Dir stichpunktartig auf, was Du in Deinem Artikel unbedingt ansprechen möchtest. Anschließend kannst Du aus den Stichpunkten Zwischenüberschriften formulieren und in eine logische Reihenfolge bringen. Tadaaaa – schon hast Du einen roten Faden, an dem Du Dich orientieren kannst.

Die Zwischenüberschriften müssen nicht perfekt sein. Du kannst sie später noch anpassen. Erstmal geht es nur darum, dass Du für Deinen Text eine grobe Richtung bekommst.

Beispiel: Bevor ich diesen Artikel hier geschrieben habe, habe ich mir mein Ziel bewusst gemacht (siehe Tipp 1). Danach habe ich überlegt, was Du brauchst, damit wir das Ziel gemeinsam erreichen und daraus die Zwischenüberschriften entwickelt:

  • Gründe fürs Verzetteln
    • Ziellosigkeit
    • Perfektionismus
    • Angst
  • Tipps, wie es leichter geht

Und so weiter.

3. Im Schreibfluss bleiben

Sobald der Aufbau Deines Blogbeitrags steht, kannst Du mit dem Verfassen der eigentlichen Inhalte beginnen. 

Schreib dabei am besten erstmal alles locker runter. Lass Tippfehler stehen, lass Überleitungen weg, wenn sie Dir nicht spontan einfallen und hinterfrage nicht, während Du schreibst.

Wenn Du merkst, dass irgendwo etwas fehlt – zum Beispiel eine schöne Überleitung, eine Quelle oder eine Statistik, um eine Aussage zu belegen – füge einen Platzhalter ein. Ich schreibe dann einfach XXX in den Text und mache mir dahinter in Klammern eine kurze Notiz, was ich dort später einfügen will.

Wenn die Rohfassung des Artikels fertig ist, kann ich das Kürzel in die Suchfunktion eingeben und sehe, wo ich noch etwas ergänzen wollte.

Glaub mir: Es ist einfacher, den Text hinterher feinzuschleifen als gleich zu Beginn an jedem zweiten Satz hängenzubleiben und nie so richtig in die Gänge zu kommen.

Falls es Dir schwer fällt, im Schreibfluss zu bleiben und Du schon während des Tippens sofort alles überarbeiten willst, probier mal Squibler (Anm: dieser Link führt dich auf Janes Seite und ihren Blogartikel zu diesem Thema) aus. Das Tool zwingt Dich, fünf Minuten am Stück durchzuschreiben. Wenn Du ein paar Sekunden stoppst, wird Dein kompletter bisher geschriebener Text gelöscht. Fies, aber effektiv!

4. Klare Grenzen setzen

Dein Thema ist komplex. Du hast wahrscheinlich mehrere Jahre studiert, eine Weiterbildung gemacht oder in Fortbildungen dazugelernt. Du kannst nicht alles, was Du weißt, in einen Blogartikel schreiben. Und Du solltest es auch nicht – das würde Deine Leser:innen nämlich nur überfordern.

Trotzdem kann es passieren, dass Du beim Schreiben einen Teilbereich Deines Themas anschneidest, der irgendwie zu dem dazugehört, was Du gerade sagen willst. Das können wichtige Hintergrundinformationen sein, Anleitungen für bestimmte Handlungen oder Erläuterungen zu Fachbegriffen.

Hier liegt der Hase besonders oft im Pfeffer: Viele Selbstständige fangen genau an dieser Stelle an, auszuschweifen und vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen.

Wenn Du Dich dabei ertappst, kannst Du Folgendes tun:

  1. Erinnere Dich an das Ziel Deines aktuellen Artikels. Ist das Thema, das gerade aufgeploppt ist, wirklich wichtig, damit Deine Leser:innen dieses Ziel erreichen? Nein? Einfach nur nett zu wissen? Dann musst Du es auch nicht näher ausführen.
  2. Das Thema ist wichtig für Deine Quintessenz? Okay. Kannst Du es in ein bis zwei Absätzen erklären? Falls ja, tu es.
  3. Falls du das Nebenthema nicht in ein bis zwei Absätzen verpacken kannst, ist es sinnvoll, einen separaten Artikel darüber zu schreiben und dann darauf zu verlinken.

Beispiel: Im zweiten Tipp habe ich geschrieben, dass es hilfreich sein kann, eine Keyword-Recherche zu machen. Puh, Keyword-Recherche! Ein Thema für sich. Unmöglich, das in zwei Absätzen kurz runterzureißen. Deshalb gebe ich ihm lieber den Platz, den es braucht und verlinke auf einen Artikel, in dem es fokussiert nur darum geht, die richtigen Keywords für Deine Texte zu finden.

5. Dranbleiben

Bloggen hat viel mit Routine zu tun. Mit jedem Artikel, den Du schreibst, gewinnst Du an Erfahrung und wirst Veröffentlichung für Veröffentlichung sicherer. Nach 20 Artikeln weißt Du genau, wie Du Deine Texte am besten strukturierst, welche Unterthemen hier Platz haben und welche lieber einen eigenen Beitrag bekommen und wie Du Deine Leser:innen gekonnt führen kannst. 

Aber Erfahrung kommt eben nur durchs Machen. Deshalb: Bleib dran und blogge weiter! Auch wenn Dir zwischendurch vielleicht mal der Kopf raucht.

Fazit: Schreibe einen Blogartikel, kein Buch

Ich habe es schon mal gesagt: Dein Thema ist komplex. Und Du willst Deinen Leser:innen natürlich helfen. Da ist es völlig klar, dass Dir etliche Ideen und Tipps in den Sinn kommen und Du am liebsten alle auf einmal abliefern würdest. 

Wenn Du aber alles sagen willst, was es zu Deinem Thema zu sagen gibt, müsstest Du ein ganzes Buch schreiben. Vielleicht sogar mehrere Bücher. In einem einzelnen Blogartikel kannst Du das nicht leisten und musst das auch nicht.

Ich gebe Dir hiermit offiziell die Erlaubnis:

  1. Du darfst Grenzen setzen und pro Blogbeitrag nur einen kleinen Teilbereich Deines Themas beleuchten.
  2. Du darfst Deine Blogartikel auch dann veröffentlichen, wenn Du sie noch nicht perfekt findest.

Falsch machen kannst Du nichts. Nur andere mit Deinem Wissen unterstützen. 🙂

jane von klee human seo

Dies ist ein Gastartikel der wunderbaren Jane von klee - Vielen dank, jane für deine spannenden Einsichten!

Jane von Klee ist Spezialistin für Human SEO: Suchmaschinenoptimierung von Menschen für Menschen. Ihre Methode ist speziell für Selbstständige konzipiert: So effizient und zeitsparend wie möglich, mit Fokus auf empathische, an den Bedürfnissen der Leser:innen ausgerichtete Texte und mit Raum für individuelle und kreative Lösungen.

Ihr Website: www.janevonklee.de

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Eve Hoyer Positionierungs-Expertin

Nach Jahren als Angestellte in Vertrieb und Marketing, berate ich seit 2017 Unternehmen und Selbständige dabei, sich auf ihren Märkten zu behaupten. Ich glaube an echte Kommunikation, persönliche Weiterentwicklung und daran, dass Glück und Zufriedenheit nur in uns selbst zu finden sind. Ich liebe meine Familie, meinen Hund und Eis – zu jeder Jahreszeit.

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